Intensiv wie kaum ein anderer seiner Emigranten-Kollegen mischte sich Heinrich Mann aus dem Exil in die politische Debatte um Deutschland ein. Manche seiner Aufsätze, Essays, Pamphlete wurden ins Nazi-Reich geschmuggelt und gingen bei Gesinnungsfreunden von Hand zu Hand. Die heimlichen Verbreiter riskierten dabei ihr Leben. Neben seinem Riesenwerk, den beiden >Henri-QuatreDer Haß< (1953) und >Mut< (1959) erscheint jetzt das Mittelstück, der 1956 erstmals in Zürich erschienene und seither nicht wieder aufgelegte Band >Es kommt der Tag< - gemeint ist die Zeit nach Hitler. Denn: »Der Sturz des Dritten Reiches ist gewiß« (Heinrich Mann). Die Exilzeitschrift >Das neueTagebuch< (Paris) schrieb bei Erscheinen der Originalausgabe: »Das Buch erfreut durch den Reichtum seiner Gestaltungen, die gelegentlich ins Visionäre wachsen, und durch die Verbindung dieser Visionen mit einer dezenten Zivilität - eine Kombination von scheinbar Widerstrebendem, die für den Stil Heinrich Manns überhaupt charakteristisch ist. Die Heftigkeit dieser hallenden Stimme bricht immer dort hervor, wo die Gegner die Sordinen bürgerlicher Geborgen-heit zerbrochen haben. In solchen Augenblicken glaubt der Leser zu spüren: dieses homerisch donnernde Organ schafft sich einen akustischen Raum, es dringt aus dem Vakuum des Exils zurück in den Raum des Volkes, dessen großen Dimensionen es angemessen ist.«
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