Eine Woche Ferien beim Onkel im Gebirge, eine Woche nur mit Witzen, zartem Herzragout und möglichst wenig Bewegung. Eine Woche weg aus der Stadt und von zu Hause, wo es viel zu laut und hektisch und manchmal auch bedrückend still und dunkel ist. Der Bus bringt das Mädchen mit den ausgeliehenen Holzskiern und der viel zu schweren Reisetasche in eine blendend weiße Winterlandschaft. Die Reise beginnt an einem Sonntag und führt in die Vergangenheit. Damals roch es nach gemütlichen Stunden im Bett, und die Sommer waren lang und warm. Damals haben sich die Eltern noch Geschichten erzählt. Dann kam der Tag, an dem sich alles änderte. Schweigen setzte ein, und vor allem, es wurde kalt.Die Novelle erzählt eine Familiengeschichte. Sie erzählt von einem tief sitzenden Schmerz, und wie sich Tochter und Eltern davor zu schützen versuchen. Sie erzählt von einem Riß, der Berührungen unmöglich macht, aber das Mädchen weiß, wie sich Freude, Hoffnung, Enttäuschung und Leere anfühlen, wie sie auf der Haut liegen, schmecken und plötzlich am ganzen Körper spürbar werden. „aspekte“-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt des Jahres 2003.
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